Erweiterung des Botanischen Gartens Bielefeld - Archiv

Die Anbindung und Entwicklung der Erweiterungsfläche hat begonnen!

2014 wurde das Grundstück, auf dem bis 1990 die Georgenkirche stand, Teil des Botanischen Gartens. Auf Initiative unseres Vereins wurden der Stadt Bielefeld für die Anbindung dieser Erweiterungsfläche an den „alten“ Botanischen Garten 250.000 € aus dem Nachlass Generotzky zur Verfügung gestellt.

Die Planung und Umsetzung dieser Maßnahme erfolgt durch den städtischen Umweltbetrieb. Das mit der Planung beauftragte Landschaftsarchitekturbüro  Ehrig hat eine mit unserem Verein abgestimmte Planung vorgelegt.

Im Februar 2017 beschlossen der Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz und Anfang März die Bezirksvertretung Gadderbaum die vorliegenden Planungen für einen ersten Teilbereich der Erweiterungsfläche.

In einem nächsten Planungs- und Bauabschnitt wird der weitere, verbliebene Teil des neuen Gartengeländes überplant. Erste Ideen  sind unter anderem: ein Schaugewächshaus sowie ein Apothekergarten, ein Magnolienhain, ein Garten der Sinne, die Anpflanzung kleiner Baumarten oder Gehölze im Klimawandel. Bei der künftigen Planung soll auch eine Idee zum Gedenken an das frühere Georgenzentrum entwickelt werden. Ende 2017 / Anfang 2018 werden die entsprechenden Schritte zur konkreten Planung und Umsetzung entschieden. Gesamtplanungsziel ist die Integration der gesamten Erweiterungsfläche in den alten Botanischen Garten.

Nach Auskunft des Umweltbetriebes kann nun die Realisierung der Neugestaltung des ersten Teilbereiches der Erweiterungsfläche in Angriff genommen werden: Nach Erstellung der Entwurfs- und Ausführungsplanung und  Durchführung der Ausschreibung wird der Beginn der Arbeiten im dritten Quartal 2017 angestrebt.

Folgende Maßnahmen sind für das Teilstück geplant:

  • Schaffung von Wege- und Blickbeziehungen zwischen dem Botanischen Garten und der Erweiterungsfläche
    Der Übergang auf das neue Gartengelände soll durch einen Weg mit Brücke erfolgen. Von der Brücke erhält man einen freien Blick auf die bisher überwiegend durch dichten Gehölzbestand verdeckten schon vorhandenen Gewässer. Zur Erhaltung der aktuell durch Auslichtung gewonnenen Blickbeziehungen soll das Gelände sehr offen gestaltet werden.
    Eine zweite Brücke ist denkbar, aber in diesem ersten Bauabschnitt aus finanziellen Gründen noch nicht vorgesehen.
  •  Verbesserung der Eingangssituation des Botanischen Gartens (einschl. Verlagerung der Spielgeräte)
    Die bisher wenig repräsentative Eingangssituation des „alten“ Botanischen Gartens soll großzügiger erschlossen und der Blick auf das Fachwerkhaus verbessert werden. Gleichzeitig wird durch eine Abflachung der Böschungen schon am neuen Eingang der Blick auf das Gewässer ermöglicht. Diese Neugestaltung und der Anschluss der neuen Wegeverbindung machen eine Verlagerung der Spielgeräte erforderlich. Die vorhandenen Spielegeräte sollen deshalb auf der Erweiterungsfläche entlang des Weges als aufgelockerte Spiellandschaft (inklusive Ruhebänke) angeordnet werden.
  • Neugestaltung des Wasserlaufes und der Staugewässer, einschl. der umgebenden Freiflächen
    Der Wasserlauf soll künftig besser zur Geltung kommen. Hierzu werden die jetzt sehr steilen Böschungen abgeflacht und harmonisch modelliert. Die Bepflanzung erfolgt mit wenigen akzentuiert platzierten Bäumen und flächigen niedrigen Staudenpflanzungen. Hierdurch können die Gewässer künftig auch von den umgebenden Wegen wahrgenommen werden.
    Die kleinen Staugewässer werden entschlammt und die Staubauwerke und Teichdichtungen nach Bedarf in Stand gesetzt.
    Als Vorbereitung zur Sanierung der Teiche werden im Frühjahr 2017 die zu den Teichen wandernden Amphibien an einem Krötenzaun abgefangen und in andere Gewässer umgesetzt.
  • Anpflanzung von Laubgehölzen zum Thema „Indian Summer“
    Die Bäume sollen zum Thema Indian Summer ausgewählt werden, d.h. es werden Baumarten gewählt, die sich im Herbst in bunten Farben präsentieren.

Durch die angestrebte offene Gestaltung, den großzügigen Eingangsbereich, die sichtbaren und neu gestalteten Staugewässer werden neue Erlebnisräume geschaffen und die Attraktivität des Gartens erheblich gesteigert.

Der Verein wird den Planungs- und Umsetzungsprozess weiter begleiten und ggf. – im Rahmen des Möglichen – einzelne Teilprojekte finanziell unterstützen.

Erfolgsgeschichte Erweiterungsgelände

Vor 10 Jahren haben wir nicht damit gerechnet die Chance zu bekommen, das Gelände, auf dem bis 1990 die Georgenkirche der Martingemeinde stand, für den Botanischen Garten nutzen und entwickeln zu können. Heute gehört die Fläche zum Botanischen Garten und bald wird sie auch tatsächlich integriert sein.

Chronik

2010 bis 2013: „Kampf“ um die Jahrhundertchance Erweiterungsfläche

2013 und 2014: Grunderwerb und Eigentumsüberschreibung

2014: Richtungsentscheidung „Integration der Erweiterungsfläche als erster Schritt“

2015: Erarbeitung einer Projektskizze und erfolgreiche Bewerbung um Mittel aus dem Nachlass Generotzky

2016: Erarbeitung des Vorentwurfes für die Planung zur Anbindung des Erweiterungsgeländes an den Botanischen Garten

2017: Zustimmung der Politik und Beginn der Baumaßnahme

 

Bisherige Ereignisse

Im unteren östlichen Teil grenzt der Botanische Garten an ein Grundstück, auf dem bis 1990 die Georgenkirche der Martingemeinde stand. Nach Abriss des Gotteshauses wurden 2010 erstmalig konkrete Planungen für die Bebauung des Geländes bekannt. Zusammen mit einer Bürgerinitiative und der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) Landesverband Westfalen hat sich der Verein Freunde des Botanischen Gartens dafür eingesetzt, auf diese Bebauung zu verzichten und das Gelände für eine Erweiterung des Botanischen Gartens zu nutzen. Der Verein übernahm die Führung der Gesamtinitiative und organisierte parallel eine breit angelegt Spendenaktion. Schließlich konnte der Verein 100.000,00 € für den Erwerb bereitstellen. Die langen und intensiven Verhandlungen und Vertragsabstimmungen mit politischen Parteien, der Verwaltung der Stadt sowie der Martingemeinde des Stadtbezirks Gadderbaum haben dann mit der Unterzeichnung des Grunderwerbsvertrages am 18. Dezember 2013 einen erfolgreichen Abschluss genommen. In einer Feierstunde am 23. Januar 2014 hat der Verein den Akteuren und Spendern für ihre Unterstützung gedankt und ihr Engagement gewürdigt.

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Was haben wir mit dem neuen Gelände vor?

Nach erfolgter Eigentumsüberschreibung in 2014 ist die Fläche nunmehr Teil des Botanischen Gartens. Als erster Schritt wurde die hinzu gekommene Fläche als Blumenwiese eingesät und eine Wildbienenwand errichtet.

In einem durch den Verein angeregten und organisierten gemeinsamen Workshop mit Vertretern des Umweltbetriebes (der die Erhaltung und Pflege des Botanischen Gartens realisiert) wurden die Stärken und Schwächen der Fläche analysiert und erste Ziele für die Weiterentwicklung des Erweiterungsgeländes formuliert.

Eine wesentliche Erkenntnis des Workshops war, dass die Erweiterungsfläche derzeit noch nicht als Teil des Botanischen Gartens wahrgenommen wird. Die Erweiterungsfläche und der „alte“ Teil des Botanischen Gartens sind durch den dort verlaufenden Geländeeinschnitt mit dichtem, teils düsteren Gehölzbewuchs optisch und funktional getrennt. Der dortige Wasserlauf und die kleinen Staugewässer werden in dem dichten Bewuchs kaum wahrgenommen. Die Fläche selbst ist für den Besucher des Botanischen Gartens nicht als Gesamtobjekt erleb- und nutzbar.

Zwischen dem Umweltbetrieb und dem Verein Freunde des Botanischen Gartens besteht Einigkeit, dass es vorrangiges Ziel ist, diese Barriere möglichst kurzfristig aufzuheben und den „alten“ Botanischen Garten mit dem Erweiterungsgelände optisch und funktional zu verschmelzen.
Die Integration der Erweiterungsfläche  soll durch die Neugestaltung des derzeit noch trennenden wasserführenden Geländeeinschnittes, die Schaffung von Wegen und Blickbeziehungen und die Verbesserung der Eingangssituation erfolgen.

Seitens des Vereins wurde vorgeschlagen bzw. dafür geworben, aus dem Nachlass Generotzky Mittel in Höhe von 250.00,00 € für die Anbindung der Erweiterungsfläche an den „alten“ Botanischen Garten zur Verfügung zu stellen. Dank der Unterstützung durch die Beigeordnete für Umwelt und Klimaschutz Frau Anja Ritschel hatte unser Vorschlag Erfolg.

Die Finanzmittel werden dem Umweltbetrieb zur Verfügung gestellt. Vorgesehen ist, dass 2016 durch den Umweltbetrieb eine Detailplanung erarbeitet und diese dann bis 2018 umgesetzt wird. Der Planungsprozess wird durch den Verein Freunde des Botanischen Gartens begleitet.
Langfristig bestehen für die Blumenwiese weitere Entwicklungsmöglichkeiten wie z.B. die Errichtung eines Schaugewächshauses. Auch eine Präsentation von Pflanzen zu den Themen ´Heilen, Würzen, Färben und Duften` in einem Apothekergarten bietet sich aufgrund der leichten Südhanglage an. Diese Präsentation von Nutzpflanzen sollte didaktisch konzipiert und kindgerecht aufgearbeitet werden.

 

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Danksagung

Der Erwerb der Erweiterungsfläche konnte nur durch die Spendenaktion des Vereins und durch das Engagement vieler Bielefelder Bürgerinnen und Bürger sowie  Spendern aus der Region, mit der Unterstützung von Bielefelder Unternehmen , der Stadt Bielefeld sowie dem Nachlass Generotzky finanziell ermöglicht werden.

Ebenfalls aus dem Nachlass Generotzky finanziert wird die bis 2018 fertig zu stellende Anbindung der Erweiterungsfläche an den „alten“ Botanischen Garten.

Viel Arbeit ist geleistet worden von der Gesamtinitiative, den Verhandlungsführern und den Verhandlungsorganen. Bei allen stand im Mittelpunkt der Überlegungen, ein großes Stück Grün für die Zukunftssicherheit des Botanischen Gartens zu gewinnen. Diese Chance ist erfolgreich genutzt worden.